Die Schweißung beschreibt den Verbund mittels einer oder mehrerer Schweißnähte. Der Bereich, an dem die Teile verschweißt werden, wird Schweißstoß genannt. Dieser ist ausschlaggebend für den Schweißnahttyp, mit dem geschweißt wird. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag zum Thema Schweißstoß.
In diesem Beitrag wollen wir die bekanntesten Schweißnähte vorstellen. Zudem geben wir Beispiele, wann diese benutzt werden.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Stumpfnähten und Kehlnähten. Zudem gibt es Mischformen der beiden Nahttypen. Zum Beispiel können T-Stöße nicht nur durch Kehlnähte sondern auch durch HV (auch dopplete HV) oder HU Schweißnähte entstehen.
Stumpfnähte und Kehlnähte
Stumpfnähte sind durchgeschweißte Nähte. Daher kommen I-Naht, V-Naht und U-Naht (beide in Wannenlage oder Quernaht) sowie DV-Naht oder DU-Naht in Frage. Der Nahttyp ist abhängig von Schweißverfahren und Blechdicke. Grundsätzlich werden Stumpfnähte immer dann verwendet, wenn Bleche planeben angeordnet sind und verschweißt werden sollen.
Am besten ist die Stumpfnaht frei von Rissen, Binde- und Wurzelfehlern. Werden Stumpfnähte nicht durchgeschweißt, sind sie deutlich weniger tragfähig.
Kehlnähte hingegen werden nicht durchgeschweißt. Die Qualität der Schweißverbindung einer Kehlnaht lässt sich an der Nahtdicke und Einbrandtriefe erkennen. Kehlnähte kommen bei T-Stößen zum Einsatz. Hierbei kann man zwischen DHV (K)-Naht, DHY-Naht, sowie Kehlnaht und doppelter Kehlnaht wählen.
Kehlnähte unterscheidet man wiederum in: Halsnähte, Flankennähte, Stirnnähte, Ecknähte und Stegnähte. Hierfür werden wir zeitnah einen eigenen Beitrag verfassen.
Schweißnähte sollten frei von Einbrandkerben und Endkraterlunkern sein.
Abkürzungen bei Schweißnähten
Ihnen sind in diesem Text schon einige Abkürzungen begegnet. Hier eine kurze Erklärung.
D= Das D steht für "doppelt". Es handelt sich also um eine doppelte Naht. beim Schweißen bedeutet das, dass jeweils eine Naht von beiden Seiten geschweißt wird. Hierbei kann durchgeschweißt, also regelrecht Schweißnaht in Schweißnaht gearbeitet werden. Alternativ wird nicht durchgeschweißt. Beispielsweise bei der DY-Naht.
H= Das H steht für "halb" oder "halbiert". Eine halbe Naht wird nur an einer Seite, also halb, angeschleift. Die andere Seite bleibt gerade. Eine Halbnaht kann durchgeschweißt werden, z.B. eine HV-Naht. Alternatov wird sie nicht durchgeschweißt, z.B. eine Y-Naht.
DH= Kombiniert man die beiden bereits erklären Abkürzungen erhält man eine "doppel-halb"-Naht. Diese wird nicht durchgeschweißt. Beispielsweise bei der DY-Naht.
Übersicht der bekanntesten Schweißnähte:
- Kehlnaht
- I-Naht
- V-Naht / DV-Naht
- HV-Naht / DHV-Naht
- Y-Naht / DY-Naht
- HY-Naht / DHY-Naht
- U-Naht /DU-Naht
- HU-Naht / DHU- Naht
- Gegennaht